Fast jeder in Saarbrücken und jenseits der Grenze bis Forbach kennt ihn. Den
Deutsch-Französischen Garten, den Älteren auch bekannt als „Gartenschau“.
Der Begriff „Gartenschau“ geht zurück auf ein deutsch-französisches Vorhaben
als Symbol für die Aussöhnung beider Länder nach dem Krieg. Eine Länder
übergreifende Gartenschau wurde realisiert. Der Garten wurde von deutsch-
französischen Gartenarchitekten in der Formensprache der 1950er und 1960er
Jahre konzipiert und gehört heute zu den ganz wenigen Parkanlagen in diesem
Stil in Deutschland. Charakteristisch für den Garten sind auch die aus den
Anfangsfahren typische Seilbahn, erbaut von der Firma Heckel, und die
einzigartige Parkeisenbahn. Leider muss festgestellt werden, dass diese
technischen Unikate als Hauptattraktionen des DFG seit geraumer Zeit außer
Betrieb sind, was von den Gästen auch aus Lothringen sehr bedauert wird.
Auch die Gastronomie im Garten lässt arg zu wünschen übrig, abgesehen
davon, dass das frühere Restaurant d´Alsace seit Jahren nur noch als Ruine von
den Besuchern wahrgenommen werden kann. Das ist ein nicht hinnehmbarer
Zustand. Der DFG vermittelt heute das Gegenteil von Aufbruch. Eine
Landeshauptstadt, die sich auf die Fahnen schreibt, Tourismusmagnet in der
Großregion werden zu wollen, kann sich solche Nachlässigkeiten nicht leisten.
Vor diesem Hintergrund sinn die Diskussionen um eine Bundesgartenschau
geradezu lächerlich, wenn noch nicht einmal der Deutsch-Französische Garten
in einem ordentlichen Zustand gehalten werden kann. Bei dem FDP Antrag
handelt es sich um einen „Schaufensterantrag“. Jeder weiß, dass eine
Bundesgartenschau vor dem Hintergrund der Flüchtlingskosten und der
inflationsbedingten Personalkosten nicht zu stemmen ist. Seit Jahren wird
schon an der Internationalen Bauaustellung herumlaboriert, ohne dass was
herauskommt. Das Saarland macht sich allmählich lächerlich. Das „Saarvenir“
reicht gerade.
Bernd Georg Krämer
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